Verhalten des Kindes: Gefühle von Verantwortlichkeit
Schulkinder können darüber besorgt sein, dass sie Schuld an dem haben, was passiert ist, oder es hätten ändern können. Sie zögern möglicherweise, anderen diese Bedenken mitzuteilen.
Reaktion der Eltern
- Geben Sie Ihrem Kind die Möglichkeit, Ihnen seine Sorgen mitzuteilen.
- Versichern Sie Ihrem Kind, dass es keine Schuld hat, und erklären Sie ihm, warum es nicht sein Fehler war.
Was Eltern tun oder sagen können
- Nehmen Sie Ihr Kind zur Seite. Erklären Sie: „Nach so einem Unglück denken viele Kinder – und auch Eltern – ‚Was hätte ich anders machen können?’ oder ‚Ich hätte etwas tun können’. Das bedeutet aber nicht, dass sie wirklich Schuld haben.“
- „Niemand konnte Opa retten. Es war nicht deine Schuld.“
Verhalten des Kindes: Schlafstörungen
Albträume; Angst davor, allein zu schlafen, Wunsch, bei den Eltern zu schlafen.
Reaktion der Eltern
- Lassen Sie sich von Ihrem Kind von seinem Albtraum erzählen. Erklären Sie ihm, dass Albträume normal sind und dass sie wieder verschwinden werden. Fragen Sie Ihr Kind nicht zu detailliert nach Inhalten der Träume.
- Vorübergehende Änderungen der Schlafroutine sind in Ordnung. Machen Sie mit dem Kind einen Plan, wie und wann wieder zu den alten Schlafgewohnheiten zurückgekehrt wird.
Was Eltern tun oder sagen können
- „Das war ein beängstigender Traum. Lass uns über ein paar schöne Dinge nachdenken, von denen du träumen kannst und ich kraule dir deinen Rücken, bis du wieder eingeschlafen bist.“
- „Du kannst in den nächsten Nächten in unserem Bett schlafen. Danach werden wir mehr Zeit als bisher bei dir im Bett verbringen, bevor du einschläfst. Wenn du dann noch Angst bekommst, können wir darüber reden.“
Verhalten des Kindes: verändertes Verhalten
Ungewöhnlich aggressives oder unruhiges Verhalten.
Reaktion der Eltern
- Ermuntern Sie Ihr Kind zu Freizeitaktivitäten und Bewegung als Ventil für seine Gefühle und Frustration.
Was Eltern tun oder sagen können
- „Ich weiß, dass du die Tür nicht zuschlagen wolltest. Es muss schwierig sein, sich so wütend zu fühlen.“
- „Wollen wir spazieren gehen? Manchmal hilft Bewegung, um besser mit starken Gefühlen umgehen zu können.“
Verhalten des Kindes: körperliche Beschwerden
Kopf-, Bauch- und Muskelschmerzen, für die es keine medizinische Ursache gibt.
Reaktion der Eltern
- Finden Sie heraus, ob es eine medizinische Ursache gibt. Wenn das nicht der Fall ist, trösten Sie Ihr Kind und versichern Sie ihm, dass dies normale Reaktionen auf schreckliche Ereignisse sein können.
- Gehen Sie ruhig mit Ihrem Kind um. Wenn Sie diesen nichtmedizinischen Beschwerden zu viel Aufmerksamkeit schenken, können sich die Symptome verstärken.
Was Eltern tun oder sagen können
- Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind genug schläft, sich gesund ernährt, viel Wasser trinkt und sich ausreichend bewegt.
- „Wollen wir uns da drüben hinsetzen? Sag mir Bescheid, wenn du dich besser fühlst, dann können wir Karten spielen.“
Verhalten des Kindes: genaue Beobachtung, wie die Eltern auf das traumatische Ereignis reagieren
Kinder wollen ihre Eltern nicht zusätzlich mit ihren eigenen Sorgen belasten.
Reaktion der Eltern
- Geben Sie Ihrem Kind die Gelegenheit, über seine sowie Ihre Gefühle zu sprechen.
- Bleiben Sie so gelassen wie möglich, um die Sorgen Ihres Kindes nicht zu verstärken.
Was Eltern tun oder sagen können
- „Ja, mein Knöchel ist gebrochen, aber es ist schon besser, seit die Sanitäter ihn verbunden haben. Du hattest bestimmt Angst, als du gesehen hast, dass ich verletzt bin, oder?“