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Wie helfe ich meinem traumatisierten Kind?

Sie sind aus Ihrer Heimat geflüchtet, vielleicht weil sie zerstört war oder dort Krieg geherrscht hat. Sie haben Ihr Zuhause verlassen, in dem Sie mit Ihrer Familie gelebt hatten. Sie sind oft auf sehr beschwerlichen Wegen nach Deutschland gekommen. Sie sind geflohen, weil Sie möglicherweise Ihr Leben und das Ihrer Kinder bedroht sahen. Auf der Flucht war vieles sehr schwierig. Wer solche Unsicherheit erlebt, trägt manchmal noch lange die Erinnerungen daran mit sich herum. Vor allem die Bilder von bedrohlichen Ereignissen sind nicht einfach zu vergessen. Die Angst, die damit verbunden war, steckt noch im Körper und in der Seele. Das ist normal. Das geht allen Menschen so. Aber manchmal leben die Erinnerungen weiter und weiter. Die Erinnerungen an ein fürchterliches Ereignis brennen manchmal wie eine körperliche Wunde. Diese Erinnerungen sind dann anders als die Erinnerungen, die man bis dahin kennt. Wenn man sich an bedrohliche Ereignisse erinnert, ist es so, als erlebe man die Bedrohung wieder. Es ist gar nicht so, als sei das Erlebte vergangen. Es ist so, als kehrte das Erlebte mit den Erinnerungen zurück. Die Erinnerungen werden nicht immer blasser, sondern bleiben stark und lebendig. Solche Erinnerungen machen es schwierig, wieder ein ganz normales Leben zu führen. Ihren Kindern kann es ähnlich ergehen. Vielleicht haben Sie Veränderungen bemerkt. Vielleicht ist Ihr Kind sehr schreckhaft geworden. Vielleicht schläft es schlecht und wacht aus bösen Träumen auf. Kinder und Jugendliche sind besonders empfindlich und können durch bedrohliche Erlebnisse stark erschüttert werden. Kinder und Jugendliche reagieren sehr unterschiedlich und jeweils auf eigene Weise auf Ereignisse, die zu viel für sie waren. Manche ziehen sich zurück. Sie sind niedergeschlagen und traurig. Andere sind sehr unruhig oder viel aktiver als früher. Große Kinder benehmen sich plötzlich wie kleine Kinder. Manchmal machen sie nachts wieder ins Bett. Andere Kinder wollen alles bestimmen und unter ihre Kontrolle bringen. Ältere Kinder und Jugendliche sagen manchmal, dass sie nicht mehr an die Zukunft glauben. Sie sagen, dass sie nicht erwachsen oder alt werden.

Wie können Eltern helfen?

Geben Sie Ihrem Kind – so gut es geht – das Gefühl, sicher und aufgehoben zu sein. Zeigen Sie Verständnis, wenn es Angst hat. Erklären Sie ihm, dass Sie verstehen, wie es sich fühlt. Erklären Sie ihm, dass es jetzt keine Angst mehr haben muss. Sagen Sie ihm, dass der Krieg weit weg und es hier nicht mehr durch den Krieg bedroht ist. Zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie es mögen und gerne mit ihm zusammen sind. Seien Sie mit Ihrem Kind zusammen und lassen Sie es möglichst nicht in einer fremden Umgebung alleine. Das, was Ihr Kind am meisten braucht, ist Geborgenheit. Ein Kind, das schreckliche Ereignisse nicht vergessen kann, sollte nicht bedrängt werden. Es kann sich nicht zusammenreißen und sich wieder normal verhalten. Es kann seine Erinnerung nicht verscheuchen, auch wenn es das will. Fühlt sich das Kind gezwungen, seine Gedanken und Gefühle zu verbergen, sind diese Gedanken und Gefühle nicht einfach weg. Sie sind weiter da. Es ist für Ihr Kind aber noch schwieriger, mit ihnen zu leben. Wenn kleine Kinder spielen, spielen sie manchmal nach, was sie erlebt haben. Unterbrechen Sie das Kind nicht. Das Spiel hilft dem Kind, die Erinnerungen zu verarbeiten. Zieht sich Ihr Kind sehr zurück, können Sie vorsichtig versuchen, mit ihm über das Erlebte zu sprechen. Sie können ihm auch vorschlagen, das Erlebte in einem Bild darzustellen. Bleibt Ihr Kind über Wochen und Monate anders, als Sie es kennen, sollten Sie sich nach einem Spezialisten erkundigen. Es sollte ein Spezialist sein, der sich mit den seelischen Leiden von Kindern und Jugendlichen auskennt. Solche Spezialisten heißen in Deutschland zum Beispiel Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten. Sie heißen auch Kinder- und Jugendpsychiater. Möchten Sie noch mehr wissen, wie Sie Ihrem Kind helfen können, dann können Sie folgende Informationen lesen. Diese Informationen sind nach dem Alter der Kinder sortiert.

Ratschläge nach Altersgruppen

Kleinkinder

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Vorschulkinder

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Schulkinder

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Jugendliche

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Kontakt

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Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK)

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